Red Bull RB20 für die F1-Saison 2024: Radikal-Umbau im Mercedes-Stil (2024)

Das Beste kommt zum Schluss. Als allerletztes Team hat Red Bull am Donnerstagabend (15.2.) in Milton Keynes seinen Rennwagen für die Saison 2024 enthüllt. Der Vorgänger ging nach 21 Siegen in 22 Rennen als eines der erfolgreichsten Autos in die Formel-1-Geschichte ein. Es ist klar, dass die Erwartungen auch an das neue Modell hoch sind.

Nach dem Rekordjahr 2023 hätte der Team-Launch in die neue Saison eigentlich zu einem großen Fest werden sollen. Doch über der Veranstaltung im Hauptquartier des Rennstalls hing die interne Untersuchung gegen Teamchef Christian Horner wie ein dunkler Schatten. Konkrete Nachfragen zum Inhalt der Vorwürfe waren nicht erlaubt – nur zur Gesamtsituation.

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Horner versuchte, sich den Druck der letzten Tage nicht anmerken zu lassen: "Die Arbeit läuft normal weiter. Natürlich gibt es die Untersuchung, die ich natürlich unterstütze. Da wurden Anschuldigungen gemacht, die ich komplett dementiere. Aber das läuft alles im Hintergrund ab, während wir uns auf die neue Saison vorbereiten. Ich hoffe, dass es bald abgeschlossen ist. Es gibt aber keinen festen Zeitplan."

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Red Bull

Bei Red Bull ragt der obere Teil des Seitenkastens weit nach vorne. Darunter sind vertikale Einlässe zu sehen. Beginnen hier die Kühlschächte oder handelt es sich um den Eingang zu einem S-Schacht.

Red Bull geht volles Risiko

Noch ist unklar, ob Horner auch beim Saisonstart in Bahrain am Kommandostand sitzt. Dabei dürfte auch beim 50-Jährigen die Spannung groß sein, wie gut der neue Red Bull RB20 auf den ersten Testrunden funktionieren wird. Man muss kein Technik-Experte sein, um zu erkennen, dass sich die Ingenieure beim Design nicht auf den Lorbeeren der vergangenen Erfolge ausgeruht haben. An allen Ecken und Enden lassen sich massive Umbauten entdecken.

"Wir gehen weiter ans Limit", lobte Horner seine Ingenieure. "Es ist ein mutiger Entwurf. Man kann den RB20 sicher nicht als eine konservative Evolution des Vorgängermodells bezeichnen. Es gibt jede Menge innovative Ideen am Auto. Wir haben uns damit etwas von dem wegbewegt, was die anderen bei ihren neuen Modellen von uns kopiert haben. Wir haben viel Wert auf die Details gelegt. Da steckt jede Menge Kreativität drin."

Auch wenn Horner von vielen kleinen Verbesserungen spricht, springen vor allem die neugestalteten Seitenkästen ins Auge. Auf Höhe des co*ckpits ragen die oberen Enden der Seitenkästen weit nach vorne. Darunter sind vertikale Einlass-Schlitze zu erkennen. Die Frage lautet, ob es sich hier um den Eingang eines S-Schachts handelt, wie man ihn in ähnlicher Form auch am Ferrari sehen kann, oder ob hier die Luft in Richtung der Kühler geschickt wird. Gut möglich, dass es an der oberen Kante noch einen zweiten Einlass für die Kühlluft gibt, der auf den ersten Bildern nicht zu erkennen ist.

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Red Bull

Die Motorhaube trägt im oberen Bereich nun auf jeder Seite eine Wulst. Auch hierbei handelt es sich um eine Idee, die ursprünglich von Mercedes stammt.

Konzept geht gegen den Strom

Das Layout erinnert stark an das Design, das Mercedes in der letzten Saison gefahren ist. Dass ausgerechnet Red Bull diese Idee nun noch einmal aufgreift, konnte man nicht unbedingt erwarten: "Da steckt keine besondere Taktik dahinter", grinst Horner. "Wir hätten es nicht so gebaut, wenn wir nicht denken würden, dass es besser ist. Es basiert alles auf Performance und auf unseren Simulationswerkzeugen. Das Auto sieht in vielen Bereichen anders aus als im letzten Jahr. Erst die Stoppuhr wird uns zeigen, ob es die richtige Entscheidung war."

Bei den Vorstellungen der anderen Teams wurden viele Ideen des alten Red Bulls in die Neuwagen implementiert – unter anderem auch die nach vorne geschobene Unterlippe der Kühleinlässe. Dass Technikchef Adrian Newey jetzt von dem erfolgreichen Konzept abrückt, und genau das Gegenteil macht, ist nicht ohne Risiko. Da ist bei den Testfahrten erst einmal Datensammeln angesagt. Mercedes hat nicht ohne Grund die Seitenkastenflügel beim neuen Modell wieder abgebaut.

Allerdings handelt es sich beim RB20 auch nicht um eine 100-prozentige Kopie des Vorjahres-Mercedes. Der nach vorne geschobene Rand ist bei Red Bull besser in den Rest des Seitenkastens integriert. Bei Mercedes setzten sich die Flügelelemente nach außen hin etwas ab. Der Unterschnitt, der auf den Bildern stark abgedunkelt wurde, scheint nicht so stark ausgeprägt zu sein wie beim 2023er-Silberpfeil. Die Seitenkästen dehnen sich auch etwas bauchiger aus, dazu fällt die Rampe hinten steiler ab und endet damit ein Stück weiter vor der Hinterachse.

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Red Bull / AMS

Hier noch einmal die Gemeinsamkeiten des Red Bull RB20 mit dem Vorjahres-Mercedes: Die lange Nase, die nach vorne ragende Oberkante des Seitenkastens und die breite Wulst oben an der Motorhaube.

Nase bis zum Hauptblatt

Im oberen Teil der Motorhaube folgt Red Bull dem Trend zu einer breit ausgestellten Verkleidung, die zum Heck eine große Öffnung freigibt. Durch diese wird die Abluft nach unten in Richtung Beam Wing geführt. Die äußere Wulst fällt bei den meisten Autos aber nicht so extrem aus wie beim neuen RB20. Auch hier handelt es sich übrigens um eine Idee, die ursprünglich Mercedes mit dem W14 eingeführt hat.

Bei der Nase schwimmt Red Bull ebenfalls gegen den Strom. Die Spitze ragt jetzt bis nach ganz vorne auf das Hauptblatt des Frontflügels. Bei den letzten beiden Red-Bull-Rennern reichte der Vorderbau immer nur bis zum zweiten Element – so wie es in dieser Saison auch bei acht der zehn Autos der Fall ist. Nur der Alpine A524 führt seine Nasenspitze ebenfalls bis zum vordersten Ende des Autos.

Alle Geheimnisse verraten die Computer-Bilder aber noch nicht. Vor allem am vorderen Bereich der Seitenkästen und am Unterboden bleiben viele Details im Verborgenen. Auch die Hinterrad-Aufhängung ist noch unsichtbar. Das deutet darauf hin, dass hier ein paar Neuerungen versteckt worden sind. An der Vorderachse bleibt es bei dem bekannten Pullrod-Layout.

In der Galerie zeigen wir die ersten Bilder des RB20.

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